26.04.1909 – 23.10.2002
Marianne Hoppe gilt als eine der wichtigsten Schauspielerinnen im Nationalsozialismus und im Nachkriegsdeutschland, gefeiert als Filmstar und als ‚Grand Dame‘ des deutschen Theaters.
Hoppe wird 1909 in Rostock geboren. Bereits mit achtzehn Jahren bekommt sie ihre ersten Rollen am Deutschen Theater in Berlin, Engagements in anderen Städten folgen. Ab 1935 arbeitet sie am Preußischen Staatstheater in Berlin. Mit ihrer schauspielerischen Arbeit ist sie in die nationalsozialistische Kulturszene verstrickt: Durch ihre vielzähligen Rollen in Film und Theater zählt Marianne Hoppe zu den größten und bestbezahlten Stars der Zeit und zu den prägenden Gesichtern der nationalsozialistischen Kunstpropaganda.
Hoppe unterhält Liebesbeziehungen mit Frauen wie Männern, unter anderem mit Gustaf Gründgens (1899–1963), dem gefeierten Intendanten am Preußischen Staatstheater. Die Ehe, die sie 1936 eingehen, dient den beiden auch als Schutz vor homosexuellenfeindlicher Diffamierung und Verfolgung durch die NationalsozialistInnen. Nach Kriegsende, in den 1960er Jahren, lebt Marianne Hoppe mit Therese Giehse (1898–1975) zusammen; die berühmte Theaterschauspielerin ist – während des Nationalsozialismus als Jüdin und Linke emigriert – unter anderem als eine der führenden Brecht-Interpretinnen bekannt.
Mit großen Bühnen- und Filmrollen genießt Marianne Hoppe auch in der Nachkriegszeit große Popularität: In der Bundesrepublik wird sie umschwärmt und mit Auszeichnungen geehrt. An ihrer Verstrickung in die nationalsozialistische Kunstpolitik nimmt das deutsche Nachkriegspublikum keinen Anstoß.
Hoppe steht bis ins hohe Alter auf der Bühne.