Un_sichtbar

2014-2019

Lesben, Schwule und trans Menschen sind immer schon Teil der Gesellschaft, – jedoch unterschiedlich sichtbar, erinnert und akzeptiert. Einige waren in sozialen Bewegungen aktiv, wie der Frauenbewegung oder im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Zugleich werden sie auch immer wieder stigmatisiert, ausgegrenzt oder sogar verfolgt und getötet. Auch heute noch prägen Homo- und Transfeindlichkeit das Leben von Menschen, die sich jenseits heterosexueller Beziehungskonzepte und geschlechtlicher Eindeutigkeiten bewegen. Eine öffentliche Auseinandersetzung damit findet jedoch kaum statt. Der Verein Lola für Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern möchte dies mit einem landesweiten Modellprojekt ändern.

Das Projekt „un_sichtbar“ nimmt die Lebenserfahrungen von Schwulen, Lesben und trans Menschen in Geschichte und Gegenwart in den Blick. Wir fragen nach Lebensentwürfen, Gestaltungsräumen und Erfahrungen im Alltag, wobei ein besonderer Fokus auf der Frage nach Handlungsspielräumen und Widerständigkeiten gegenüber Diskriminierung und Gewalt liegt.

  • Welche Perspektiven, Wünsche und Träume haben Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern, die gleichgeschlechtlich oder trans leben?
  • Wie werden sie gesellschaftlich wahrgenommen?
  • Wird heute an Menschen erinnert, die aufgrund ihrer (vermeintlichen) Homosexualität von den Nationalsozialist*innen verfolgt und ermordet wurden?
  • Wie war die Situation in der DDR?
  • Wie haben Menschen, damals und heute, Widerstand gegen Homo- und Transfeindlichkeit organisiert?

Diesen Fragen gehen wir mit Jugendlichen und anderen Interessierten aus verschiedenen Orten Mecklenburg-Vorpommerns nach. Durch Archivrecherchen und Interviews wird die Geschichte von Schwulen, Lesben und trans Menschen erforscht. Aus den Ergebnissen entsteht eine Wanderausstellung, die in Mecklenburg-Vorpommern und anderen Bundesländern auf Reisen geht. So wird auf geschlechtliche und sexuelle Vielfalt aufmerksam gemacht und die Erinnerungskultur vor Ort gestärkt.

Das Projekt soll dazu beitragen, eine Kultur der Selbstbestimmung zu entwickeln und die Selbstorganisation von Schwulen, Lesben und trans Menschen unterstützen.

Lola für Demokratie e.V. setzt sich für demokratische Kultur, Geschlechtergerechtigkeit und eine gendersensible Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus ein. Die Auseinandersetzung mit Homo- und Transfeindlichkeit und sexistischer Abwertung stellt einen wichtigen Teil der Arbeit dar. So kann der Naturalisierung von traditionellen Frauen- und Männerbildern im Rechtsextremismus etwas entgegengesetzt und eine Kultur der Vielfalt realisiert werden.


EIN PROJEKT VON:
Lola für Demokratie e.V.

IN KOOPERATION MIT:
Amadeu Antonio Stiftung


2014-2019 GEFÖRDERT VOM:

BMFJS

im Rahmen des Bundesprogramms

BMFJS

GEFÖRDERT DURCH:
Dreilinden

Dreilinden

PARTNER*INNEN:
Aktionsbündnis Queer in Greifswald // Familienzentrum Villa Kunterbündnis (Güstrow) // Geschichtswerkstatt Rostock e.V. // Geschwister Scholl Gymnasium Wismar // Goethe Gymnasium Ludwigslust // Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZfG) // Lesben- und Schwulenverband // Lobbi – für Betroffene rechter Gewalt e.V. // Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück // Regionalzentren für demokratische Kultur der RAA MV // Soziale Bildung Rostock e.V. // Verquer. Vielfältige Bildung in Vorpommern // Werkstattschule Rostock


WIR SIND MITGLIED IM: